geschrieben von Mischa in San Blas, Panama · 01.03.2017 · 4 Kommentare ·

Mein Bruder Martin und seine Freundin Anna machen tatsächlich das Unmögliche möglich und bringen (bis auf die Käsekrainer…) alle von uns bestellten Lebensmittel und Ersatzteile trocken und sicher zu uns auf die SAILOR MOON! Die Kunas wundern sich zwar ein bisschen über die schweren Taschen und fragen mehrmals nach, ob die beiden wirklich auf diesem kleinen Boot mit dem angeräumten Deck abgesetzt werden wollen (Charterboote sehen sonst wohl ein wenig anders aus), aber schon kurz darauf beziehen sie die Achterkabine, während wir unseren neuen Dinghypropeller montieren und den Birnenschnaps kosten.
Die zwei finden sich schnell wieder auf der SAILOR MOON zurecht, und so lichten wir schon bald den Anker und drehen eine weitere Runde durch den San Blas-Archipel. Wir fischen mit unserer neuen Speargun (mehr oder weniger erfolgreich), probieren die mitgebrachte Slackline aus und schießen dank dem Serienbild-Modus unserer Kamera tausende Fotos. Unsere dritte selbstgefangene und zubereitete Krabbe kommt bei unseren Gästen zwar unterschiedlich gut an, aber die Vorfreude auf die Churrasceria in Panama City lässt jeden Kritiker der Lebensmittelausstattung der SAILOR MOON verstummen.

Ankunft von Anna und Martin

Martin auf der Slackline

Anna hats ziemlich drauf

Fotosession auf den Coco Banderos

Willi liest alles über Skispringen

Regentag auf den Coco Banderos; Martin und ich leisten wertvolle Hilfe für ein gestrandetes Boot

Anna lernt schnell

auf den Coco Banderos

Hoop-Session auf Miryadup

das Aufhängen ist wie immer schwierig

jeder darf mal

Jaqueline ist augenscheinlich Hoop-Profi

Anna riskiert eine schmerzhafte Pose

Serienbild-Modus!

gemütliches Segeln auf der SAILOR MOON

Spaß im Cockpit

den Regentag verbringen wir unter Deck

Anna und Willi am Strand

Langweilig gibts nicht!

das Speargun-Team

Auf die Omi! Alles Gute!

Viel zu schnell vergeht die Zeit, und schon bald starten wir Richtung Puerto Lindo, wir haben nämlich einen Termin in Colon: Die PANDORA hat Jaqueline und mich als Linehandler für ihre Panamakanal-Durchquerung angeheuert! Nach einer langen und windarmen Segelnacht werfen wir in der vollen Bucht vor der Linton Bay Marina den Anker. Das Ambiente ist ein wenig abenteuerlich, hier leben viele Leute auf ihren längst nicht mehr seetüchtigen Booten, und es herrscht reger Dinghyverkehr. Anna und Martin machen sich schon einen Tag vor uns auf nach Panama City, um ein bisschen die Stadt zu besichtigen, während wir mit dem Bus zum nächsten Supermarkt fahren, um Lebensmittel für uns und für unsere nächsten Gäste einzukaufen. Der Heimweg wird schwieriger als gedacht, der Bus ist bis auf den letzten Platz besetzt und auch auf dem Gang drängen sich die Fahrgäste, als wir uns mit einer Reisetasche, einem Rucksack, zwei Einkaufstaschen, zwei Vorratspackungen Pampers und einem schlafenden Willi in den Bus zwängen. Die Panamesen sind jedoch nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen, jemand bietet Jaqueline galant seinen Platz an, während der Busfahrer die Windelpackungen neben seinen Sitz quetscht und nun beim Schalten bequem den rechten Arm abstützen kann…
Tags darauf geht es für uns schon früh morgens nach Colon und per Taxi weiter zur Shelter Bay Marina, wo die PANDORA momentan liegt. Dafür müssen wir den Panamakanal überqueren, und nachdem die neue Brücke noch in Bau ist, warten wir auf die Fähre. Als wir uns schon zu fragen beginnen, ob das Warten auf die Fertigstellung der Brücke nicht doch die schnellere Alternative gewesen wäre, rollt unser Taxi endlich auf das Boot und wir werden auf die andere Seite geschippert. Die Shelter Bay Marina liegt offensichtlich mitten im Dschungel, (nicht nur) wir beginnen uns zu wundern, wo die neue Brücke eigentlich hinführen soll. In der Marina hat dann Kapitän Pesche endlich seine vier Linehandler Franzi, Roland, Jaqueline und mich beisammen. Ein kurzer Sprung in den Pool ist noch drin, dann geht es auch schon los. Die PANDORA nimmt ihren Lotsen (eigentlich: Advisor) an Bord und meistert die ersten drei Schleusen souverän. Der Advisor hat dabei nicht allzuviel zu tun, erzählt uns aber einiges über die Geschichte und Organisation des Kanals und die Lotsen auf den großen Schiffen, die offenbar keiner mag und trotzdem jeder sein will.
Die Nacht auf dem Gatun-See ist dann ungewöhnlich ruhig, das unsanfte Wecken durch das Lotsenboot um sechs Uhr erinnert uns jedoch daran, dass wir nicht zum Spaß hier sind, es gibt schließlich Lines zu handlen! Aber auch die restlichen Schleusen passiert die PANDORA problemlos, bevor sie tatsächlich im Pazifik ankert. Für Jaqueline und mich ist es eine Premiere, wir haben den größten Ozean der Welt bisher nur im Atlas bewundert.
Die erfolgreiche Kanaldurchquerung wird natürlich ausgiebig gefeiert, und Jaqueline, Willi und ich dürfen sogar auf der PANDORA übernachten. Für den nächsten Tag haben Anna und Martin die wahrscheinlich einzige Churrasceria von Panama City ausfindig gemacht und einen Tisch reserviert. Wir genießen herrliches Fleisch, das reichhaltige Beilagenbuffet und die ausgezeichnete gegrillte Ananas mit Zimt und Zucker (Stichwort: una mas). Abends gönnen wir uns noch ein paar Bier im Isthmo Brew und verabschieden uns von unseren wirklich pflegeleichten Gästen Anna und Martin. Am nächsten Tag heißt es schon wieder Tschüss sagen, für uns geht es zurück auf die SAILOR MOON während Franzi und Pesche ihre PANDORA für die Pazifiküberquerung vorbereiten. Der Abschied fällt uns nicht leicht, wir haben im letzten halben Jahr sehr viel Zeit mit den beiden verbracht, viel erlebt und uns wunderbar verstanden. Wir hoffen auf ein Wiedersehen irgendwann und irgendwo in Europa!

Powernap auf der PANDORA

auf der Panamakanal-Fähre

Jaqueline beaufsichtigt hochkonzentriert ihre Leine

drei Boote werden zu einem sogenannten Nest zusammengebunden

der Kapitän und einer seiner Linehandler

Willi und Jaqueline in den Gatun-Schleusen

hinter der HANSA OLDENBURG

Willi genießt das Rodizio in der Churrasceria

Pesche und Martin bestellen irgendein widerliches Bier mit Orangen

Cheers!


4 Comments

  1. Wolfgang u Maria

    Cheers!
    Auf Euch und den Panama-Kanal!
    Bei uns ist Fruehling: Leberbluemchen, Schneegloeckchen und Primeln bluehen
    Bald: Rucola! 🙂

  2. Ich freue mich ueber euer paradies! Hoffentlich vergeht es nicht einmal.
    Aber auch das normale leben kann ein paradies sein!
    Ihr koennt es mir glauben!

    Ich hoffe euch alle wieder zu sehen!!!!!
    Ich bin in den kleinen willi verliebt!

    Viele gruesse und die besten wuensche
    Oma

  3. Lieber Michael (heute zuerst genannt), liebe Jaqueline,

    aus bestimmten Anlass melde ich mich heute wieder einmal und gratuliere zuerst Dir, Michael, zum heutigen Geburtstag und Euch beiden samt Willi zu den großen Abenteuern samt Pazifik-Besuch (Ihr wollt ja nicht hinüber). Martin und Anna hat es offensichtlich auch sehr gefallen. Das war nun wohl der entfernteste Punkt von der Heimat. Hoffentlich findet Ihr wieder gut zurück, bin schon gespannt, wie Ihr das vorhabt. Ob Ihr Euch in Österreich dann noch zurechtfindet?
    Jedenfalls weiterhin viel Gelingen und Freude und herzliche Grüße Paul

    • Hallo Paul!

      Vielen Dank für deine Glückwünsche! Ja, wir sind auch schon gespannt wie wir uns zuhause wieder einleben werden…wird aber schon klappen 🙂

      LG Michael

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